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Sprunggelenksverletzungen

Dr Doyscher Sportverletzungen Sprunggelenk

 

Bandverletzung am Sprunggelenk

Sprunggelenksverletzungen

Die mit Abstand häufigste Verletzung in den Lauf- und Feldsportarten ist sicher das „Umknicken“ oder „Verknacksen“ des Sprunggelenks nach außen (sog. Supinationstrauma).
Es ist zehnmal häufiger als das Umknicken nach Innen (sog. Pronations- oder Eversionstrauma). Am häufigsten werden daher die an der äußeren Seite des Sprunggelenks liegenden Seitenbänder verletzt. Von diesen wiederum ist das vorderste Seitenband (in der Fachsprache „Ligamentum fibulotalare anterius“, kurz „LFTA“ oder“ Lig. fib. ant.“) betroffen (in bis zu 90% der Fälle). Es stabilisiert das Sprunggelenk nach außen (Supination) sowie die Verschiebung nach vorne (ap-Translation des Talus oder „Talusvorschub“).

Wie werden Außenbandverletzungen im Sport behandelt?

Soweit keine größere Instabilität oder schweren Begleitverletzungen vorliegen, können Außenbandverletzungen am Sprunggelenkt mit sehr guten Ergebnissen ohne Operation behandelt werden. In der Regel ist dafür eine vorübergehende Stabilisation des Sprunggelenks und Entlastung der Bänder durch eine Bandage (i.d.R. mit Zügelverstärkung) oder Tape-Versorgung für einige Wochen notwendig.
Bei größeren Verletzungen mehrerer Bänder oder sportlichem Leistungsdruck kann auch hier eine Injektionsbehandlung mit Eigenblutverfahren (PRP, BCS) erfolgen, um den Verlauf zu beschleunigen und eine frühe vollumfängliche Sportausübung zu ermöglichen.
Besonders wichtig ist langfristig nach einer Bandverletzung am Sprunggelenk die sog. Sekundärprophylaxe, also das Verhindern eines erneuten Umknickens. Hier konnte gezeigt werden, dass Übungen, die die Reaktionsschnelligkeit der Muskeln (neuromuskuläre Koordination), den Gleichgewichtssinn und die Körperwahrnehmung der Gelenkposition (sog. Propriozeption) schulen, die Gefahr für ein erneutes schweres Umknicken erheblich senken können.

Syndesmoseverletzung

Dr Doyscher Sportverletzungen SyndesmoseDie Syndesmose ist eine wichtige und sehr stabile Bandstruktur, die das Schienbein mit dem Wadenbein auf Höhe des Sprunggelenks verbindet. Sie hat eine große Bedeutung für die biomechanische Stabilität des Sprunggelenks, da sie das Auseinanderweichen der beiden Knochen bei Belastung (Laufen, Springen, Landen etc.) verhindert.
Leider kann es auch bei einfachen Umknick-Verletzungen des Sprunggelenks im Sport auf Grund der großen Kräfte, die hier wirken, zu einer Beteiligung der Syndesmose kommen. Häufig wird diese dann übersehen, da von einer Bagatellverletzung ausgegangen wird.
Daher untersuchen wir generell ALLE Sprunggelenksverletzungen neben einer manuellen Stabilitätsprüfung der Bänder mit dem Ultraschall. Hier lässt sich eine Verletzung der vorderen Syndesmose und der Seitenbänder bereits sehr sicher feststellen oder ausschließen. Gibt es Hinweise auf eine schwerere Verletzung, erfolgt dann zur genaueren Darstellung und auch zur Abklärung von Begleitverletzungen im Inneren des Gelenks ggf. eine MRT-Diagnostik.

Dr Doyscher Orthopaedie Sportmedizin Sportverletzung Knie Sprunggelenk

 

Wie wird eine Syndesmoseverletzung behandelt?

Dr Dyscher Orthopaedie Sportmedizin Ultraschalluntersuchung Sprunggelenkverletzung

Ist die Syndesmose verletzt und heilt nicht stabil und mit dem richtigen Abstand aus, kann das schwerwiegende Langzeitfolgen mit (Mikro-)Instabilität des Sprunggelenks, frühzeitigem Gelenkverschleiß (Arthrose), oder häufig wiederkehrenden Schmerzen und Reizzuständen nach sich ziehen. Daher ist bei der Diagnostik und Behandlung besondere Sorgfalt geboten. Neben einer ausreichenden Ruhigstellung und Entlastung bei schweren Fällen z.B. mit einem Spezialschuhe (sog. Walker) und Gehstützen oder einer stabilen Orthese gilt es, die Heilung der verletzten Bandstruktur anzuregen, um möglichst früh eine stabile Narbe zu erhalten, die Knochen wieder gegeneinander stabilisiert. Hierfür haben sich v.a. Injektionen mit plättchenreichen Eigenblutverfahren ,sog. PRP, bewährt. Sie können die Bindegewebsheilung, ähnlich wie auch der natürliche Bluterguss, effektiv stimulieren und die Ausbildung einer festen Narbe fördern.
Die Dauer der Heilung und der Zeitpunkt der Wiederaufnahme der sportartspezfischen Belastung hängt maßgeblich vom Ausmaß und der Lokalisation der Verletzung ab und kann erheblich variieren.