Bewegungs- und Ganganalyse – der Ursache auf der Spur

Die Orthopädie ist nicht, wie oft fälschlich verstanden, die Lehre von den geraden Knochen oder Beinen, sondern die Wissenschaft von der Hilfe zur richtigen Bewegung und Haltung (von altgriechisch „orthos“ = „richtig/aufrecht/gerade“ und „paideia“ = „Erziehung/Bildung““). Die Orthopädie soll den Menschen also dabei helfen seine aufrechte Haltung und körperliche Funktion zu erhalten und zu verbessern.

Dazu gehört, was den Bewegungsapparat betrifft, dessen richtige (Be-)Nutzung. Nicht erst seit dem Wolff´schen Gesetz und den Grundprinzipien von Cyriax ist bekannt, dass die Funktion das (Bewegungs-)Organ formt. Um strukturelle Probleme von Knochen, Sehnen, Bändern und Muskeln dauerhaft zu ändern und zu verbessern, ist daher die richtige „Benutzung“, also eine korrekte (physiologische) und damit heilsame Belastung und Bewegung, notwendig. Eine reine Entlastung/Pause führt nicht zu einer positiven Anpassung des Körpers.

Besonders bedeutsam ist das für Hochleistungs- und Profisportler. Durch die häufige und hohe Belastung des Bewegungsapparates in vielen Sportarten können bereits sehr kleine Abweichungen und Fehlfunktionen große Probleme verursachen. Diese werden dann durch einfache manuelle Untersuchungen oft übersehen und es beginnt eine lange Suche und Leidensgeschichte.

Daher ist eine präzise Untersuchung dieser Abläufe notwendig. Heute versetzt uns moderne computerbasierte Technik in die Lage, mittels Marker-basierter 3D Bewegungsanalyse, Druckmessplatten und Elektromyographie (EMG, Echtzeit-Aufzeichnung der Muskelaktivierung und -aktivität) ein sehr genaues und objektives Bild von bestimmten Bewegungsabläufen zu erhalten.

Wird die Auswertung mit der nötigen Erfahrung interpretiert, können daraus wertvolle Hinweise für eine gezielte Behandlung, Trainingstherapie und Technikanpassung gegeben werden.

Nur so kann eine dauerhafte Beschwerdebesserung vieler orthopädischer Probleme wie Überlastungsschäden (z.B. Muskelansatzbeschwerden, Schambeinprobleme, Arthrosen etc.) erreicht werden.

Hinweis: eine ausführliche biomechanische Bewegungsanalyse kann bei einem komplexen Problem bis zu mehreren Stunden dauern. Sollten Sie bereits wissen, dass Sie eine solche Untersuchung bei Ihrem Besuch wünschen, sprechen Sie uns bitte bei der Terminvereinbarung darauf an, damit wir die Verfügbarkeiten entsprechend planen können, um längere Wartezeiten zu vermeiden.